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WhatsApp ist die größte Chat-Plattform der Welt und muss dennoch ständig um seinen Platz im Rampenlicht kämpfen. Derzeit beispielsweise in Großbritannien, wo aufgrund der Ablehnung des kommenden Gesetzes zur Internetsicherheit ein echtes Verbot droht. 

In Großbritannien bereitet man ein Gesetz zur Internetsicherheit vor, das für Nutzer aller Plattformen von Vorteil sein soll, aber wie alles etwas umstritten ist. Es geht ihm darum, einzelne Plattformen für die Inhalte und Handlungen zur Rechenschaft zu ziehen, die sich auf irgendeine Weise über sie verbreiten, wie etwa sexuellen Missbrauch von Kindern. Aber hier läuft alles auf die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung hinaus, wobei das kommende Gesetz direkt gegen WhatsApp verstößt.

Laut Gesetz sind Netzwerke verpflichtet, solche Inhalte zu überwachen und zu entfernen. Aufgrund der Bedeutung der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung ist dies jedoch nicht möglich, da selbst der Betreiber die verschlüsselte Konversation nicht sehen kann. Will Cathcart, also der WhatsApp-Direktor, erklärte immerhin, dass er WhatsApp lieber gar nicht im Land verfügbar haben möchte, als nicht über die entsprechende Sicherheit, also die erwähnte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, zu verfügen.

Da das Gesetz auch Bußgelder für Betreiber vorsieht, würde es WhatsApp (bzw. Metu) viel Geld kosten, sich nicht daran zu halten, nämlich bis zu 4 % des Jahreseinkommens des Unternehmens. Der Gesetzentwurf soll im Sommer verabschiedet werden, sodass die Plattform bis dahin noch Raum hat, sich für die Ablehnung des Gesetzentwurfs einzusetzen, sich mit der Verschlüsselung zu befassen und einen Weg zu finden, um angemessene Sicherheit zu gewährleisten, aber nicht gegen das geplante Gesetz zu verstoßen.

Wie üblich orientieren sich andere Staaten oft an ähnlichen Gesetzen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass ganz Europa etwas Ähnliches erlassen möchte, was nicht nur für WhatsApp, sondern auch für alle anderen Kommunikationsplattformen klare Probleme bedeuten würde. In gewisser Weise dürfte es uns auch nicht gefallen, denn ohne Verschlüsselung kann jeder in unsere Gespräche hineinsehen, natürlich auch die Strafverfolgungsbehörden. 

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