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Samsung arbeitet seit einiger Zeit intensiv daran, Kunden für seine Foundry-Sparte zu gewinnen. Die Herstellung von Chips für Unternehmen, die über keine eigenen Produktionsstätten verfügen, ist ein sehr lukratives Geschäft. Allerdings ist es auch sehr kompliziert. Zudem stehen Chiphersteller aufgrund der anhaltenden globalen Chipkrise mittlerweile unter enormem Druck. Wenn sie nicht in der Lage sind, die Kundenanforderungen zu erfüllen, sei es aufgrund unzureichender Chipausbeute oder Technologieproblemen, werden Aufträge woanders hin verlagert. Und genau das hat Qualcomm nun getan.

Laut der koreanischen Website The Elec hat Qualcomm unter Berufung auf SamMobile beschlossen, seine 3-nm-Chips der „nächsten Generation“ von seinem größten Konkurrenten auf diesem Gebiet, TSMC, und nicht von Samsung herstellen zu lassen. Grund seien länger anhaltende Probleme mit der Chipausbeute in den Fabriken des koreanischen Riesen.

Die Website erwähnt in ihrem Bericht auch, dass Qualcomm eine Vereinbarung mit TSMC zur Produktion einer bestimmten Menge des 4-nm-Chips Snapdragon 8 Gen 1 getroffen hat, der unter anderem eine Reihe von Chips antreibt Galaxy S22, obwohl Samsungs Gießerei zuvor als alleiniger Hersteller dieses Chipsatzes ausgewählt wurde. Bereits Ende letzten Jahres wurde spekuliert, dass Qualcomm über einen solchen Schritt nachdenke.

Die Ertragsprobleme von Samsung sind mehr als besorgniserregend – Einzelberichten zufolge beträgt die Ausbeute des in der Samsung Foundry hergestellten Snapdragon 8 Gen 1-Chips nur 35 %. Das bedeutet, dass von 100 produzierten Einheiten 65 defekt sind. Auf seinem eigenen Chip Exynos 2200 die Ausbeute ist angeblich sogar noch geringer. Samsung wird den Verlust eines solchen Vertrags sicherlich spüren, und es scheint, dass es nicht der einzige ist – früher sollte das Unternehmen Nvidia mit seinem 7-nm-Grafikchip vom koreanischen Riesen und auch zu TSMC wechseln.

Samsung soll noch in diesem Jahr mit der Produktion von 3-nm-Chips beginnen. Bereits Ende des vorletzten Jahres gab es Berichte, dass man in den kommenden Jahren 116 Milliarden Dollar (rund 2,5 Billionen Kronen) für Effizienzsteigerungen im Bereich der Chipproduktion ausgeben will, um besser mit TSMC konkurrieren zu können. Es scheint jedoch, dass diese Bemühungen noch nicht die gewünschten Früchte tragen.

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